spreizen

spreizen

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sprei|zen ['ʃprai̮ts̮n̩]:
1. <tr.; hat so weit wie möglich auseinanderstrecken, (von etwas) wegstrecken:
die Arme, Beine, Finger spreizen.
Syn.: ausstrecken, grätschen.
2. <+ sich>
a) sich unnötig lange bitten lassen, etwas Bestimmtes zu tun:
sie spreizte sich erst eine Weile, dann machte sie schließlich auch mit.
Syn.: sich zieren.
b) sich besonders eitel und eingebildet gebärden:
er spreizte sich wie ein Pfau in seinem neuen Anzug.
Syn.: sich aufblähen (abwertend), sich aufblasen (ugs.), sich aufplustern (ugs.).

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sprei|zen 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉 etwas \spreizen
1. auseinanderstellen (Beine, Finger, Zehen)
3. aufplustern, sträuben (Federn)
II 〈V. refl.〉
1. sich \spreizen geziert einherschreiten, sich wichtigtun (mit Gebärden)
2. sich gegen etwas \spreizen 〈fig.〉 sich sträuben, sich zieren, sich geziert wehren
● sich \spreizen wie ein Pfau; gespreizter Stil schwülstiger, gezierter S.
[seit dem 16. Jh. statt mhd. spriuzen „stemmen, stützen“; Ableitung zu mhd. spriuz „Stützbalken“]

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sprei|zen <sw. V.; hat [entrundete Form von spätmhd. spreutzen, mhd. spriuʒen, spriuzen, ahd. spriuʒan, urspr. = stemmen, stützen, zu 1sprießen]:
1.
a) so weit als möglich [seitwärts] voneinander wegstrecken:
die Beine, Finger, Zehen s.;
der Vogel spreizt die Flügel;
<oft im 2. Part.:> mit gespreizten Beinen dastehen;
b) (Rundfunkt.) den Frequenzbereich in einem Empfänger auseinanderziehen:
gespreizte Kurzwellenbereiche.
2. <s. + sich>
a) sich zieren, [zum Schein] sträuben, etw. Bestimmtes zu tun:
sie spreizte sich erst eine Weile, bevor sie einwilligte;
b) sich eitel u. eingebildet gebärden; sich aufblähen (2):
sich wichtigtuerisch s.

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sprei|zen <sw. V.; hat [entrundete Form von spätmhd. spreutzen, mhd. spriuʒen, spriuzen, ahd. spriuʒan, urspr. = stemmen, mit einem Strebebalken stützen, zu sprießen, wohl von der Vorstellung des vom Stamm nach der Seite wegwachsenden Zweiges ausgehend]: 1. a) so weit als möglich [seitwärts] voneinander wegstrecken: die Beine, Finger, Zehen s.; ... und verbeugte sich ... tief, während er die in spitzen Lackstiefeletten steckenden Füße zierlich spreizte (Thieß, Legende 123); der Vogel spreizt die Flügel; Und wie du den kleinen Finger spreizt (abspreizt; Kirst, 08/15, 715)!; ... sah man seinen Partner ... den Mantel hinter sich s. (ausbreiten; Th. Mann, Krull 435); <oft im 2. Part.:> mit gespreizten Beinen dastehen; die rechte Hand mit zwei gespreizten Fingern erhoben zum Siegeszeichen (K. Mann, Wendepunkt 417); Ü Solche Angebote spreizen Auge und Verstand zum Spagat der Wünsche (Woche 19. 12. 97, Extra 16); b) (Rundfunkt.) den Frequenzbereich in einem Empfänger auseinander ziehen: gespreizte Kurzwellenbereiche. 2. <s. + sich> a) sich zieren, [zum Schein] sträuben, etw. Bestimmtes zu tun: sie spreizte sich erst eine Weile, bevor sie einwilligte; b) sich eitel u. eingebildet gebärden; sichaufblähen (2): sich wichtigtuerisch s.; Er spreizte sich nicht eitel, er redete nicht affektiert (Maegerlein, Piste 52).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • spreizen — Vsw std. (8. Jh., Form 16. Jh.) Stammwort. Mit Entrundung aus älterem mhd. spriuzen, ahd. spriuzen sich ausbreiten, stützen, stemmen (die Bedeutung stützen ist wohl abhängig von der Ableitung mhd. spriuz(e) Stützbalken ). Im übrigen eine… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Spreizen — Spreizen(Spreizn,Spreiz,Spreitzl,Spreitzerl)f 1.Zigarette.Oberd»Spreiz=Balken,Stange,Stab«.Analogzu»⇨Stäbchen«.1900ff,vonStudentenausgegangenundindieSoldatenspracheundinsRotweingedrungen. 2.Penis.DieBezeichnungenfürdieZigarettegeltenweitgehendauch… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • spreizen — spreizen: Das nur dt. Verb ist die entrundete Form von älter nhd., spätmhd. spreutzen (mhd. spriuz̧en, spriuzen, ahd. spriuz̧an) und bedeutete ursprünglich »stemmen, mit einem Strebebalken stützen«. Erst im Nhd. hat es die Bedeutung »auseinander… …   Das Herkunftswörterbuch

  • spreizen — V. (Aufbaustufe) etw. so weit wie möglich seitwärts auseinanderstrecken Beispiele: Sie hat die Beine beim Turnen weit gespreizt. Der Pfau hat den Schwanz zu einem breiten Fächer gespreizt. Er fuhr sich mit gespreizter Hand durch das Haar …   Extremes Deutsch

  • spreizen — abspreizen, ausbreiten, auseinanderbreiten, auseinanderstrecken, ausrecken, ausstrecken, breiten, breit machen, entfalten, seitwärtsstrecken, spannen, [weg]strecken; (geh.): entbreiten; (geh. veraltend): [aus]spreiten; (Bauw.): sprießen; (bes.… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • spreizen — Sich spreizen: sich gegen etwas sperren, sich sträuben, ursprünglich: sich recken wie ein Balken, sich gegen etwas stemmen, da ›spriuz‹ die mittelhochdeutsche Bezeichnung eines Stützbalkens war. Die ›Spreizen‹ verwendete man dann auch in Form von …   Das Wörterbuch der Idiome

  • spreizen — sprei·zen; spreizte, hat gespreizt; [Vt] <die Arme, die Beine o.Ä.> spreizen die Arme, Beine o.Ä. (so weit wie möglich) auseinander strecken: Ein Vogel spreizt die Flügel …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • spreizen, sich — sich spreizen V. (Oberstufe) sich zum Schein gegen etw. wehren Synonym: sich zieren Beispiel: Sie spreizte sich eine Weile, mein Geschenk anzunehmen …   Extremes Deutsch

  • spreizen — spreizenrefl 1.sichbrüsten;prahlen.HergenommenvonderKörperhaltungdesPrahlers:erspreiztdieBeineunderwecktdadurchdenEindruckgrößererStandfestigkeitundGewichtigkeit(Wichtigtuerei).Seitdem16.Jh. 2.sichsträuben;Umständemachen;Widerwortegeben.Manstellts… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • spreizen — spreize …   Kölsch Dialekt Lexikon

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